In memoriam Rt Frech der Tax (1931-2018)
Am 18. Heumond hat der letzte Erzschlaraffe unseres Reyches den Ritt in die einsamen Gefilde Ahall’s angetreten

Groβfürst Unser Ritter Frech der Tax
LVIII, LBII, LBa, LVIV, LTII, LCA,
Ez, Erb, ErbO, ErbK, ErbW, Urs, GU, Basta Ritter I,
ER 57, 231, 343, 371, 404 (18.02.102)
Alfred von Sterneck *21.04.1931 in Prag
Im ambtlichen Protokoll der ersten Sippung der Tafelrunde ”Holmia” vom 9. Februar 1961 wird erstmals „Burgknäpplein Fredi d. Rt. Stella“ erwähnt. Wld. Rt Stella die Botanico (1896-1967), vorm. Sasse der Praga und d.h.R. Porta Bohemiae (210 – Bodenbach/Elbe, Tschechoslowakei) wurde Gründungsritter unseres Reyches und da dessen Vater auch Schlaraffe gewesen wurde Rt Frech Schlaraffe in der dritten Generation.
Bereits a.U. 108 trat Rt Frech sein erstes Ambt als Wahlwürdenträger – nämlich das des Kanzlers – an. Dem sollten weitere Wahlwürden folgen, nämlich 25 Jahrungen auf dem Thron und 17 Jahrungen als Kantzler. Somit kann man sagen, dass er unser Reych über viele Jahre geprägt hat. Und dies alles trotz einer Profanei, die viel Zeit u. a. auch mit Reisen von ihm abverlangte. So weit wie möglich verband er diese Reisen mit Einritten in Reyche von Austria, Germanien und Helvetien. Aber auch fern von Europa gelegene Reyche besuchte er und somit lag es auf der Hand, dass er den Bastei I erhielt, aber auch unzählige Tituls, deren Anzahl so umfangreich waren, dass er auf eine Veröffentlichung in der Stammrolle verzichtete. Es lag auf der Hand, dass diese vielen Ausritte im Laufe der Jahre zu einem umfangreichen schlaraffischen Freundes- und Kontaktkreis führte, der auch für die Holmia viel bedeutete.
Wir trauern um einen lieben Schlaraffenbruder, er wird allen, die ihn gekannt haben, fehlen. Die Trauer wird vergehen, bleiben wird die Erinnerung an den lieben Freund.
Viele Sassen haben im Laufe der Jahre seine Gastfreundschaft erlebt. Beachtlich ist die Zahl derer, die im Hause von Sterneck nächtigten und in steter Erinnerung werden Abende mit einem von seiner Burgfrau Gudrun festlich zubereiteten Essen bleiben.


16.04.159: In memoriam Rt Unser Palestrina di Farsta
Am 14. im Hornung (14. Februar) hat Rt Unser Palestrina di Farsta – profan Lars Erik Wistrand – nach kurzer Presshaftigkeit den einsamen Ritt gen Ahall angetreten.
Rt Palestrina wurde als Zweitjüngster von fünf Geschwistern am 15. April 1925 in Länna prästgård, südlich von Strängnäs an der Reichsstrasse 55 gelegen, geboren. Schon als Kind kam er in Kontakt mit der Kirchenmusik sowie mit Klavier und Orgel. In seiner Jugend zog er einige Male um und kam nach dem Besuch der Volkshochschule in Fellingsbro 1941 nach Stora Sköndal in Stockholm, wo er im Epileptikerheim zu arbeiten begann. 1942 begann er die Ausbildung zum Diakon und 1944 legte er sein Examen als Kirchenmusiker ab. In Stockholm lernte er auch seine zukünftige Frau Barbara kennen, die er 1953 heiratete. Sie war die Tochter unseres Gründungsritters Früchtchen der Ahallaspediteur, der also den Schwiegersohn zur Schlaraffia brachte. Erstmalige Erwähnung findet dieser in dem Protokoll zur Uhubaumfeyer vom 17.Christmond a.U. 101 (1960).
Bei der Sanktion der Holmia a.U. 102 wurde er einer der 21 EZ, von denen nunmehr Groβfürst Frech der Tax der Letzte ist. Von a.U. 103 (1962) bis zu seinem Umzug 114 (1973) war er Zinkenmeister unseres Reyches.
Seine Laufbahn als Kirchenmusiker begann er 1961 in der nicht weit von unserer Wikingerburg gelegenen Söderledskyrkan. Hier verblieb er bis zum Frühjahr 1973 um dann die Stelle eines Kirchenmusikers in Sunne (Värmland) zu übernehmen. Neben seiner kirchlichen Wirkungsstätte war er auch fast vierzig Jahrungen Dirigent des 1877 gegründeten Sunne manskör (Sunne Männerchor).
Zusammen mit den Rittern Frech der Tax, Kerlkönig vom Basterlwald, Olle Wiking der Bolkospross und Pro-Fan der Verholzte wurde er in der 275. Sippung vom 12. Eismond 117 (1976) Erbschlaraffe. Zehn Jahre später – am 13.10.127 (1986) – wurde ihm für 25 Jahre Zugehörigkeit zu unserem Bund der Urs 1a verliehen; die vier vormals Genannten erhielten an diesem Abend die gleiche Auszeichnung. Am 17. Lethemond 146 (2005) weilte Rt Palestrina zum letzten Male in unserer im Stadtteil Gubbängen gelegene Wikingerburg. An diesem Sippungsabend wurde er zusammen mit den Rittern Glaros af Älgö der Paragleiter, Nordweh der Segelfrohe und Borrofix der Moselwiking mit dem GU 3b ausgezeichnet. Zu dieser Auszeichnung, die von Altlandesvater Panfex der Phil-Gereiste (19) vorgenommen wurde, waren auch sieben Sassen von befreundeten Reychen eingeritten.
Damit wurde jedoch nicht der weitere Kontakt zu dem Verstorbenen abgebrochen. Nein, ganz im Gegenteil, wir waren immer wieder mal mit ihm im Kontakt und nachdem 2008 seine Wohnstätte bis auf die Grundmauern abgebrannt war und er danach an uns mit dem Wunsch herantrat doch wenigstens zur Erinnerung an seine Holmia einen Schlaraffenhelm bekommen zu können, beschlossen wir eine Sippung nach Sunne zu verlegen, an der neben 11 Holmia-Sassen auch sieben auswärtige Sassen teilnahmen. Wir sippten am 18. Ostermond 150 (2009) im Hembygsgård in Sunne, nachdem wir zuvor eine Führung durch Sunne kyrkan mit Orgelkonzert durch Rt Palestrina beiwohnen durften. Wer an dieser Sippung teilgenommen hatte, dem wird sie in steter Erinnerung bleiben, denn Rt Palestrina war sichtlich gerührt als er neu eingekleidet wurde mit Helm, Schärpe und einem neuen GU und auβerdem eine von wld. Rt Archantulus angefertigte Kopie seiner Ritterwappens. Auch wurde es uns durch ihn ermöglicht eine Führung des zu dieser Jahreszeit noch geschlossenen Mårbacka, dem Heim von Selma Lagerlöf in Östra Ämtervik zu erleben. Ein Jahr später am 17. Ostermond sippten wir wieder in Sunne, Anlaβ hierfür war Rt Palestrinas 85. Geburtstag (15. April); neben 13 Sassen der Holmia konnte dieses Mal nur ein Auswärtiger – nämlich der heutige Rt Holm-Grips (121) – teilnehmen, denn dieser kam gerade noch so nach Stockholm, während alle übrigen, die sich zu der Sippung angemeldet hatten, durch den Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull auf Island nicht mehr das Flugroβ benutzen konnten. In der Nacht zum Sonntag (18.), doch das erfuhren wir erst nach unserer Rückkehr, verstarb Rt Palestrinas Burgfrau Barbara, mit der er 57 Jahre verheiratet war, die jedoch die letzten Jahre wegen Demenz in einem Pflegeheim sich befand. Für uns, die mit in Sunne gewesen waren, war dies unser letztes Treffen mit dem Schlaraffenfreund.
Unser Kommen und Gehen im Leben liegt nicht in unserer Hand.
Dafür sorgen höhere Mächte, denen wir uns fügen müssen.
Der Dahingeschiedene hat sich immer zu Hause gefühlt in der Kirche. Er war dankbar dienen zu dürfen in Gottes Gemeinde während all‘ seiner Jahre.
Gestern hätte er seinen 93. Geburtstag gefeiert.
In memoriam Groβfürst Unser Rt Nordweh der Segelfrohe

Wer konnte es erahnen, dass einige unserer Sassen den lieben Freund und Schlaraffenbruder Ende Lenzmond in der Lubeca zum letzten Mal sehen sollten. Er war so glücklich uns zu sehen und sich mit uns unterhalten zu können und beflügelt davon, planten wir ein erneutes Treffen für Mitte Lethemond. Und wie glänzten seine Augen, als in der Schmuspause ein Sasse sich ihm vorstellte und sich anbot, ihn zu Sippungen der Lubeca gern mitnehmen zu wollen, da auch er in Travemünde wohnte – er war so glücklich darüber. All‘ das sollte nicht mehr eintreffen. Einen Tag nach seinem 91. Wiegenfest, am Sonntag den 23. Ostermond ging er von dannen.
Von Rt Sanator in die Chasalla (51) eingeführt, wurde er am 3. Lenzmond 102 (1961) als Kn 20 in unserem Bund aufgenommen; zum Vergleich heute führt der jüngste Sasse der Chasalla die Knappennummer 384. Am 8. Lethemond 104 wurde er zum Ritter geschlagen. Er diente seinem Reyche u.a. drei Jahrungen als Junkermeister und bis zu seinem Umzug nach Schweden zehn Jahrungen als Oberschlaraffe der Kunst. In dem nicht weit von Växjö entlegenden Hovmantorp lieβ man sich schlieβlich nieder. Und von hier fuhr er zum ersten Male im Zug in das 450 km entfernte Stockholm um an Sippungen der Holmia teilnehmen zu können. Und dann kam der 30. Lethemond 141 (30.10.2000). Als Sasse der Chasalla betrat er die Burg und als Sasse der Holmia verlieβ er sie, fünfzig Einritte hatte er hinter sich, er war bereits Ambassadeur und Ehrenritter unseres Reyches – zwischenzeitlich hatte er aber ein Quartier in Stockholm durch Freunde erhalten – Dem Protokoll dieser Sippung, an der auch der heutige ASR Drill teilnahm, kann man Folgendes entnehmen: „Rtt Nordweh der Segelfrohe, der in der 962. Sippung vom 9. im Lethemond den Wunsch geäuBert hat, Sasse unseres Reyches zu werden, wird gem. § 30, Absatz 8 des Schlaraffen-Spiegels von der anwesenden Sassenschaft einstimmig in der Holmia aufgenommen. Der Wappen- und Adelsmarschall kann ihm sodann das Bandelier der Holmia anlegen.”
Seine aktiven Jahre in der Holmia widmete er in seinen Fexungen überwiegend der Kunst. Oft zeigte er nur ein einziges Farbdia auf der Leinwand, und wir konnten lernen, was man dem gezeigten Gemälde alles entnehmen konnte. Und nahm man sich Zeit zu einem Museumsbesuch, so konnte man noch viel mehr Details einem Gemälde entnehmen.
Die 1164. Sippung vom 8. Lethemond 148 (8.10.2007) war sein letzter Sippungsbesuch in der Wikingerburg der Holmia. Er sah aus gesundheitlichen Gründen sich gezwungen definitiv in die Gemarkungen der Lubeca zu ziehen. Doch immer wieder lieβ sich in den vielen mit ihm per Quasselstrippe geführten langen Unterhaltungen seine Sehnsucht nach Schweden und der Holmia nicht verleugnen.

Wer vor zwei Jahrungen am 23. Ostermond die Überreichung der Brillanten zum GU aus der Hand von ASR Drill in einer von der Holmia abgehaltenen Sippung in der Sonnenburg der Lubeca erlebte, wird diesen Augenblick nie vergessen – so wie wir auch nicht den lieben Freund!
Rt Franco-Vadius