

Wenn sich die Herr´n am Montag drängen,
in einem Keller in Gubbängen
und ritterlich zusammenhocken,
bleibt, wie man sagt, kein Auge trocken.
Deutsch spricht man da seit jenem Tag, als alles anfing einst in Prag.

Was tun sie, und was wollen sie
in Praxis und in Theorie?
Schlaraffen sind in Überzahl
normalerweise ganz normal,
wenn auch mit einigen aparten,
doch liebenswerten Eigenarten.

Ihr Wappenvogel, der Uhu
oft kneift er eins der Augen zu
will wie der Kauz und wie die Eule
mit ihrem nächtlichen Geheule
Weisheit verkünden allen denen,die sich nach mehr Erkenntnis sehnen.

Bildung ist also eins der Ziele,
beim neckischen Schlaraffenspiele.
Zwei andre Ziele sind ihm gleich
in jeglichem Schlaraffenreych.

Humor und Freundschaft, diese zwei,
wo immer dieses Reych auch sei,
so dass in ihm sich alles findet,
was Freude, Leben, Geist begründet.

Der Umgangston ist menschlich warm,
die Sprache witzig und voll Charme,
die Kleidung voller Phantasie,
es herrschen Kurzweil und Esprit.

Spaß an der Kunst und Lust zum Lachen,
aus Mief und Dunst und Trott erwachen,
vorhand´ne Formen neu gestalten,
noch nicht Entwickeltes entfalten.

Wer diese Lebensweise liebt,
bei wem es selbst ein bisschen piept,
wem Frust und Langeweile drohn,
Erschöpfung oder Depression,
kann leicht sich einen Ausweg schaffen.
Komm, Leser, komm zu den Schlaraffen!
Christoph Hartlieb
Unser Wahlspruch ist “In arte voluptas” – in der Kunst liegt das Vergnügen.
Schlaraffia Holmia wurde im Jahre 1961 gegründet und gibt seither den Mitgliedern die Gelegenheit, von den Forderungen des Alltags abzuschalten, um sich den Themen Freundschaft, Wissen, Bildung, Kunst und Humor zu widmen.
Das Wort “Schlaraffe” stammt vom mittelhochdeutschen “Slur-Affe” und bedeutete damals ”sorgloser Genießer”, was heute bei Schlaraffia im intellektuell-geistigen Sinne zu verstehen ist.
Die Schlaraffen sind ein Männerbund, der sich zur Pflege von Kunst, Freundschaft und Humor einmal pro Woche vom 1. Oktober bis 30. April trifft. Schlaraffia ist weder Geheimbund noch Loge, weder Karnevalsgesellschaft noch Kunstverein, sondern von allem etwas. Die Schlaraffia ist ein eingetragener Verein, unter den bekannten Herrengesellschaften wohl die fröhlichste.
